Zeckenalarm

Jedes Jahr, wenn der Frühling erwacht und die Temperaturen über 7 Grad steigen, beschäftigt uns Hundebesitzer das alljährige Thema „ZECKEN".
Lebensraum der Zecken sind Wiesen, Unterholz, Gräser, Farne, Moose, Gebüsch und Laub. Zu finden in Wäldern, Grünanlagen(Stadtparks) Spielplätzen mit Randbepflanzung, Gärten, Randbepflanzungen von Gartenteichen. Mildes Klima(Temperaturen über 7 Grad).
Aktive Zeckenzeit. März bis Nov./Dez.
In unseren Breitengraden haben wir es meistens mit dem gemeinen Holzbock (Schildzecke)zu tun. In Deutschland ist diese Zeckenart am weitesten verbreitet.
Beim Stich einer Zecke, sondert diese eine zementartige Substanz ab, die den Stechapparat an den Wundrändern verklebt bzw. verschließt. Der Speichel, der bei einem Stich in die Wunde fließt wirkt so betäubend, dass der Einstich nicht bemerkt wird. Eine Substanz im Speichel ist entzündungshemmend sowie hemmt sie die Blutgerinnung. Die Zecke kann somit unbemerkt mehrer Tage an ihrem Wirt verweilen.
Zecken können Überträger von u.a. von Borreliose oder Babesiose sein. Bakterien ( bakterium borrelia burgdorfi) sind die Ursache dieser Erkrankungen.

Symptome einer Borreliose sind u.a. Fieber, Lymphknotenschwellung, Herzkreislaufbeschwerden. Gelenkentzündungen, Muskelschwäche, Störungen des vegetativen Nervensystems sowie Muskelschwäche und Entzündung des Auges.
Diese Symptome können Wochen, Monate oder sogar erst Jahre nach einem Zeckenstich auftreten. Durch zu spätes Erkennen können chronische Erkrankungen entstehen.

Symptome von Babesiose:Übertragene Erreger vermehren sich in den roten Blutkörperchen. Die werden von den Erregern zerstört und es entsteht eine Blutarmut. Die Folgen sind Mattigkeit, hohes Fieber und Appetitlosigkeit. Ein weiteres Warnsignal für diese Erkrankung ist Blut im Urin. Folge: Organschädigung.

Diese Symptome lassen sich nur durch eine Blutuntersuchung bzw. Bluttest eindeutig nachweisen!!!

Entfernung der Zecke:
Hat man eine Zecke entdeckt, sollte sie schnellstens entfernt werden.3/4 aller Infektionen sind auf eine falsche Entfernung zurück zu führen. Meistens wird beim Entfernen der Zecke der Körper zerdrückt und der Magen-Darm-Inhalt, in dem sich die Erreger befinden, gelangen in die Wunde.
Kein Öl, Klebstoff oder Nagellackentferner benutzen. Die Zecke beim Entfernen auch nicht rausdrehen.
Am Besten mit einer feinen Splitterpinzette die Zecke ganz nah an der Haut greifen und nach oben gerade rausziehen. Nicht drehen!!!
Die Stichstelle sollte desinfiziert (Jod oder Alkohol) werden. Sollte sich nach Tagen eine Rötung einstellen, sollte man unbedingt einen Tierarzt zur Abklärung aufzusuchen. Diese sogenannte Wanderröte schmerzt, juckt oder brennt nicht.
Sollte beim Entfernen der Kopf stecken bleiben, ist dieser unbedingt ebenfalls zu entfernen, da sich ansonsten die Stelle nach nur wenigen Tagen entzünden wird.

Vorsorge:
Nach jedem Spaziergang oder Aufenthalt im Freien sollte man seinen Hund nach Zecken absuchen.
Zecken bevorzugen weiche Haut. Deshalb sollte man besonders Bauchunterseite, Pfotenzwischenräume, Achseln und Hals- u. Ohrenbereich sowie Anal- u. Genitalbereich absuchen

In den ersten 10 Stunden ist die Infektionsgefahr am geringsten.

Zur Prophylaxe können sogenannte Abwehrmittel (Repellents) benutzt werden.
Chemische Abwehrmittel:
-„Spot-on" Produkte (z.B.:Ex-Spot, Frontline etc.)
- Halsbänder
-Sprays
-Shampoo
Fragen Sie Ihren Tierarzt, er wird Sie sicher gerne beraten.

Man kann auch biologische Abwehrmittel einsetzten wie z.B.:
-ätherische Öle der Nelke, Rosmarin, Lavendel, Zeder und Citronella (z.B.ZEDAN)
-Neembaumöl und Neembaumölprodukte (z. B:Bio-Control-Schaum)

Durch Notierung des Datums der Verabreichung von Abwehrmittel können Sie eventuelle allergische Reaktionen auf der Haut Ihres Hundes beobachten. Auch Wesensänderungen, Mattigkeit, Lustlosigkeit sowie Appetitlosigkeit können Anzeichen einer allergischen Reaktion sein. Veränderungen des Felles oder sogar Ekzeme können die Folge sein. Ein Besuch bei Ihrem Tierarzt ist ratsam.

Bitte verzichten Sie auf die Fütterung von Knoblauch. Sie tun Ihrem Hund damit nichts Gutes. Knoblauch ist für Hunde unverträglich!

Zu erwähnen wäre noch die Zecken - Borreliose - Schutzimpfung.
Diese Impfung ist kein Schutz vor Zecken, sondern nur gegen die Übertragung eines von fünf Borreliosestammes (o.a..)
Grundimmunisierung.:
1. Impfung ab der 12. Lebenswoche
2. Impfung 3 -5 Wochen später
Auffrischung:
Einmal jährlich vor der risikoreichen Saison, am besten zwischen Oktober und März. In risikoreichen Gebieten wird eine Impfung im Abstand von 6 Monaten von den Tierärzten empfohlen.
Vor der Impfung sollte die absolute Gesundheit des Hundes durch den Tierarzt festgestellt werden. Auch eine Blutuntersuchung ist von Wichtigkeit. Haben sich bereits Antikörper gebildet, so ist eine Impfung nicht empfehlenswert. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt und seien Sie äußerst kritisch. Informieren Sie sich im Internet oder auch bei anderen Hundebesitzern.
Diese Impfung ist sehr umstritten!

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen ebenfalls gerne zur Verfügung!

 

Tipps zur Zeckenentfernung

Vielleicht hat Ihr Hund Angst bei der Zeckenentfernung und lässt sich nicht gerne von Ihnen absuchen. Entfernen. Er zappelt und windet sich und macht es Ihnen unmöglich die Zecke zu entfernen.

Ein Training mit Ihrem Hund wäre sicher von Vorteil.

Achten Sie bitte beim Training ---immer--- auf die Signale Ihres Hundes. Sollte es ihm zu viel oder zu lästig werden, hören Sie auf und führen das Training zu einem anderen Zeitpunkt weiter.

Schaffen Sie sich und Ihrem Hund eine entspannte Atmosphäre. Z.B.: nach dem Spaziergang, nach einem ausgelassenem Spiel oder vor dem Einschlafen.

Rufen Sie Ihren Hund zu sich und hocken oder setzen sich neben ihn. Berühren bzw. massieren Sie ihn sanft an den Flanken bzw. dort wo er es besonders gerne mag. Hält er still, können Sie ihn mit einem Leckerchen belohnen. Seien Sie in Ihren Bewegungen langsam (kein hektisches Streicheln oder Tätscheln). Auch kein hochstimmiges Loben.
Massagen, kreisartig ausgeführt mögen die meisten Hunde.
Von den Flanken massieren Sie weiter vor bis zu den Ohren, Pfoten, den Bauch usw. Stellen an denen sich Ihr Hund nicht so gerne berühren lässt, lassen diese aus, merken sie sich und notieren Sie sich am besten. Diese Stellen trainieren Sie separat zu einem späteren Zeitpunkt.
Diese Übungen trainieren Sie zu einem späteren Zeitpunkt mit einer Pinzette zur Zeckenentfernung.

Sollte Ihr Hund nicht stehen bleiben wenn Sie ihn berühren, halten Sie ihn auf keinen Fall mit Gewalt oder mit mehreren Personen fest! Für ihn würde das nur bedeuten, dass Berührungen unangenehm sind und er diesen nicht ausweichen kann.
Falls Ihr Hund davon läuft, bedeutet das meistens, dass Sie die Übungen zu schnell ausgeführt haben. Lassen Sie ihn laufen und versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt.

Nach einer Zeckenentfernung, geben Sie Ihrem Hund <<sofort>> ein besonders gutes Leckerli, sein Lieblingsspielzeug oder spielen Sie mit ihm sein Lieblingsspiel. Ihr Hund lernt dadurch, dass es sich lohnt, Zecken entfernen zu lassen.

DIESE ÜBUNG IST AUCH SEHR HILFREICH ZUR VORBEREITUNG FÜR EINEN TIERARZTBESUCH!!!!!

FÜR NÄHERE EINZELHEITEN ZU BESTIMMTEN <<<MASSAGETECHNIKEN FÜR HUNDE>>> STEHE ICH IHNEN GERNE ZUR VERFÜGUNG.

Marion Hobler
Multiplex-Hundetrainerin

(Email: marion.hobler@gmx.de)

 

 

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